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Egger fordert Stipendien

4. Dezember 2015 Medienbeitrag

Der Bernecker SVP-Kantonsrat Mike Egger sieht die berufliche Weiterbildung gegenüber der akademischen Bildung benachteiligt – nämlich wenn es um die finanzielle Unterstützung durch den Staat geht.


KANTONSRAT. Zwar werde ständig das duale Berufsbildungssystem als Alternative zur akademischen Bildung gelobt, stellt Mike Egger in einem im Juni eingereichten Vorstoss fest. Und doch sei es für Berufsleute, die teure Weiterbildungen absolvieren, schwierig, an Stipendien zu kommen, weil solche für berufsbegleitende Weiterbildungen in der Regel nicht bewilligt würden.

Er weist die Regierung weiter darauf hin, dass mit einer grosszügigeren Förderung berufsbegleitender Weiterbildungen der Fachkräftemangel gelindert werden könnte. Dass tatsächlich vergleichsweise wenige Stipendien an Bezüger im Bereich der höheren Berufsbildung ausgerichtet werden, liege am Grundsatz der Subsidiarität, heisst es nun in der Antwort der Regierung.

Dies bedeutet, dass die finanziellen Verhältnisse der Gesuchsteller berücksichtigt werden und dass bei der Stipendienberechnung, soweit zumutbar, auch eine Unterstützung durch die Eltern verlangt wird. Das führe bei allen berufsbegleitenden Aus- und Weiterbildungen in der Regel dazu, dass Gesuchsteller keinen Ausbildungsbeitrag erhalten, weil sie selbst bei einem bescheidenen Verdienst bereits ein Einkommen erzielen, das die anrechenbaren Kosten nach Stipendiengesetz übersteigt – zumindest wenn die berufliche Tätigkeit während der Ausbildung nicht deutlich reduziert wird.

Wirtschaft und Gesellschaft seien aber darauf angewiesen, dass sich möglichst viele Berufsleute auch nach einer Grundausbildung weiterbilden, heisst es in der Antwort der Regierung weiter. Staatliche finanzielle Unterstützung könne tatsächlich dazu beitragen, bessere Bedingungen für die Weiterbildung zu schaffen, gibt sie Egger recht. Das st. gallische Stipendienrecht sei wegen des auf Verfassungsstufe vorgeschriebenen Grundsatzes der Subsidiarität hierfür aber wenig geeignet. Es werde derzeit aber geprüft, ob eine zusätzliche finanzielle Förderung von Ausbildungen zweckmässig ist und wie diese ausgestaltet werden kann. Anlass zu dieser Überprüfung gab ein vor einem Jahr von SP, Grüner Partei, GLP und BDP gemeinsam eingereichtes Postulat.

Mike Egger goutiert diese Bemühungen: «Ich wünschte mir, es würde im Kantonsrat noch viel mehr über die berufliche Weiterbildung gesprochen – sie ist ein Rückgrat des Kantons.» (mt)