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Tagblatt: Podium in Lichtensteig sucht nachhaltige Lösung in der Rentenfrage

29. April 2020 Medienbeitrag

Die Jungfreisinnigen Toggenburg luden zu einem Podium über die Renteninitiative nach Lichtensteig ein.

Schon seit langer Zeit wird im Parlament über eine Rentenerhöhung diskutiert. Um diesem wichtigen Anliegen endlich auch in der Bevölkerung Gehör zu verschaffen, lancierten die Jungfreisinnigen Schweiz eine Initiative, welche «die schrittweise Erhöhung des Rentenalters für Mann und Frau auf 66 Jahre vorsieht».

Um dieses Ansinnen weiter publik zu machen, luden die Jungfreisinnigen (JFR) Toggenburg am Donnerstag zu einem Podium ins Macherzentrum Lichtensteig ein. Den Fragen der Moderatoren Seraina Baumgartner und Nicolas Stillhard stellten sich die Nationalrätinnen Franziska Ryser (Grüne) und Claudia Friedl (SP) sowie die Nationalräte Marcel Dobler (FDP) und Mike Egger (SVP). Begrüsst wurden die Anwesenden von Tobias Kobelt, Präsident des Macherzentrums, der dieses auch gleich vorstellte. Danach wartete der JFR Roman Räss mit einem Referat zur Renteninitiative auf, wobei er auch das System der heutigen Rentenfinanzierung erklärte.

Gemeinsam die beste Lösung finden

Marcel Dobler auf die Frage bezüglich Weiterarbeit nach 65: «Die Arbeit macht mir grosse Freude, ich kann mir nicht vorstellen, mit 65 aufzuhören» (immer vorausgesetzt, die Gesundheit macht mit, was für alle gilt). Dazu Claudia Friedl: «Wir Babyboomer haben sehr viel gearbeitet und damit auch viel Gewinn eingebracht.» Mike Egger, der «Büezer für Bern», hält es wie Dobler: «Ich werde auf jeden Fall weiterarbeiten, denn ich bin sicher, dass an einer Erhöhung des Rentenalters kein Weg vorbeiführt.»

Franziska Ryser, machte darauf aufmerksam, dass in den nächsten 15 bis 20 Jahren viele Babyboomer in Rente gehen werden: «Neue Möglichkeiten zur Finanzierung sehe ich unter anderem bei der Nationalbank, beispielsweise mittels Äufnung eines Fonds für die AHV.» Eine Kürzung der Rente kommt für sie keinesfalls in Frage, da diese bereits heute den Vorgaben der Bundesverfassung widerspreche (Existenzsicherung). Claudia Friedl sieht in der AHV ein Erfolgsmodell: «Obwohl sie schon manchmal totgeschrieben wurde, gab es immer wieder Lösungen.» Strukturelle Veränderungen habe es bisher schon gegeben, zum Beispiel die Erhöhung des Frauenrentenalters von 62 auf 64 Jahre. Zur Frage, ob der Weg über eine Initiative richtig sei, betonte Franziska Ryser, diese sei sehr ausgewogen. Dem stimmte auch Mike Egger zu: «Der Vorschlag enthält sehr gute Komponenten.» Allerdings müssten jetzt alle aufeinander zugehen und gemeinsam die beste Lösung finden.

Keine Pflästerlipolitik mehr, aber nachhaltige Lösung

Marcel Dobler: «Wer länger lebt, muss auch länger arbeiten.» Er warnte davor zu glauben, dass nach der Babyboomer-Generation alles wieder besser werde. Einig waren sich die Mitwirkenden, dass es zur Finanzierung der AHV «keine Pflästerlipolitik, sondern nachhaltige Lösungen brauche». Dazu Franziska Ryser: «Wie lange gearbeitet wird, ist eine politische Frage.» Die Arbeit müsse besser verteilt werden.

Auf die Frage, ob ehrenamtliche Tätigkeiten wichtig seien, meinte Marcel Dobler spontan: «Heute bin ich froh, dass meine Mutter, wenn nötig die Kinder hütet.» Diskussionen gab es zur Verflechtung der ersten und zweiten Säule AHV und BVG, womit die Seite rechts der Moderatoren gar nicht einverstanden ist. Claudia Friedl will das Rentenalter, wenn immer möglich mittels Flexibilisierung erhalten.

Einig waren sich alle von links bis rechts, dass es für die AHV nachhaltige Lösungen braucht. Mike Egger: «Die Dringlichkeit ist zwar vorhanden, doch nachhaltige Lösungen sind noch nicht präsent.» Franziska Ryser betonte zum Schluss: «Es ist gut, wenn auch die Jungen ihre Meinungen einbringen», womit sie wohl recht haben dürfte.